Bauernregeln
Januar
Im Januar viel Regen und wenig Schnee, tut Saaten, Wiesen und Bäumen weh.
Auf kalten trocknen Januar folgt oft viel Schnee im Februar.
Braut der Januar Nebel gar, wird das Frühjahr naß führwahr.
Wirft der Maulwurf seine Hügel neu, währt der Winter bis zum Mai.
Wieviel Regentropfen ein Januar, soviel Schneeflocken im Mai.
Je frostiger der Januar, desto freundlicher das Jahr.
Der Januar muß krachen, soll der Frühling lachen.
Wächst das Gras im Januar, so wächst es schlecht im ganzen Jahr.
Ist der Januar kalt und weiß, kommt der Frühling ohne Eis.
Läßt der Januar Wasser fallen, lässt der Lenz es gefrieren.
Februar
Viel Nebel im Februar, viel Regen das ganze Jahr.
Ist der Februar trocken und kalt, wirst im August vor Hitz zerspringen bald.
Februartau bringt Nachfrost im Mai.
Wenn's im Hornung (Februar) nicht schneit, kommt die Kält zur Osterzeit.
Sonnt sich die Katz im Februar, muß sie im März zum Ofen gar.
Mücken, die im Februar summen, gar oft auf lange Zeit verstummen.
Wenn's im Februar regnerisch ist, hilft's so viel wie guter Mist.
Wenn der Nordwind im Februar nicht will, so kommt er sicher im April.
Im Februar Schnee und Eis, macht den Sommer heiß.
März
Ein feuchter März ist des Bauern Schmerz. Der März soll wie ein Wolf kommen und wie ein Lamm gehen. Fürchte nicht den Schnee im März, darunter wohnt ein warmes Herz. Wenn im März viel Winde weh'n, wird's im Mai dann warm und schön. Wenn der März zum April wird, so wird der April zum März. Ein grüner März bringt selten etwas Gutes. Auf Märzenregen folgt kein Segen. Soviel Nebeltage im März, soviel Frosttage im Mai.
April
April, April, der macht, was er will. Aprilwetter und Kartenglück wechseln jeden Augenblick. April windig und trocken, macht alles Wachstum stocken. Bläst der April mit beiden Backen, ist genug zu jäten und hacken. Hat der April mehr Regen als Sonnenschein, so wird's im Juni trocken sein. Heller Mondschein in der Aprilnacht schadet leicht der Blütenpracht. Im April ein tiefer Schnee - keinem Dinge tut er weh. Ist der April sehr trocken, geht der Sommer nicht auf Socken. Nasser April und windiger Mai bringen ein fruchtbar Jahr herbei. Nasser März und trockener April, kein Kräutlein geraten will. Wenn es der Teufel will, kommt der Frost noch im April. Wenn der April Spektakel macht, gibt's Heu und Korn in voller Pracht.
Mai
Die erste Liebe und der Mai, gehen selten ohne Frost vorbei. Blüht im Mai die Eiche vor der Esche, gibt's noch eine große Wäsche. Der Mai bringt Blumen dem Gesichte, aber dem Magen keine Früchte. Der Mai, zum Wonnemonat erkoren, hat den Reif noch hinter den Ohren. Grünen die Eichen vor dem Mai, zeigt's, daß der Sommer fruchtbar sei.Ist's im Mai recht kalt und naß, haben die Maikäfer wenig Spaß. Ein kalter Mai tötet das Ungeziefer und verspricht eine gute Ernte. Mairegen bringt Segen, da wächst jedes Kind, da wachsen die Blätter und Blumen geschwind. Im Mai ein warmer Regen bedeutet Früchtesegen.
Juni
Wenn kalt und naß der Juni war, verdirbt er meist das ganze Jahr. Wie die Junihitze sich stellt, stellt sich auch die Dezemberkält. Im Juni viel Donner, bringt einen trüben Sommer. Im Juni bleibt man gerne stehn, um nach dem Regen auszusehen. Soll gedeihen Korn und Wein, muß im Juni Regen sein. Fällt Juniregen in den Roggen, so bleibt der Weizen auch nicht trocken. Bleibt der Juni kühl, wird dem Bauern schwül. Gibt's im Juni Donnerwetter, wird auch das Getreide fetter. Wenn´s im Juni viel regnet, ist der Graswuchs gesegnet.
Juli
Im Juli muß vor Hitze braten, was im September soll geraten. Im Juli warmer Sonnenschein, macht alle Früchte reif und fein. Ein tüchtiges Juligewitter ist gut für Winzer und Schnitter. Juli recht heiß, lohnt sich Mühe und Schweiß. Im Juli will der Bauer lieber schwitzen als untätig hinterm Ofen sitzen. Was der Juli verbricht, rettet der September nicht. Was du an einem Tag versäumest im Juli, das schaffen im August zehn Tage nicht herbei. Wenn die Ameisen im Juli ihre Haufen höher machen, so folgt ein strenger Winter. Wer im Juli sich regen tut, sorget für den Winter gut. Wenn die Schwalben Ende Juli schon ziehen, sie vor baldiger Kälte fliehen.
August
Der Tau tut dem August so not, wie jedermann das täglich Brot. Fängt der August mit Donnern an, er's bis zum End' nicht lassen kann.Dem August sind Donner nicht Schande, sie nutzen der Luft und dem Lande. August muß Hitze haben, sonst Obstbaumsegen wird begraben. Im August Wind aus Nord - jagt unbeständigs Wetter fort.Im August, beim ersten Regen, pflegt die Hitze sich zu legen.
September
Warmer und trockener Septembermond mit vielen Früchten reichlich belohnt. Durch des September heiter'n Blick, schaut noch einmal der Mai zurück.Bleiben die Schwalben lange, so sei vor dem Winter nicht bange. Im September große Ameisenhügel - strafft der Winter schon die Zügel. September schön in den ersten Tagen, will den ganzen Herbst ansagen.Nach Septembergewittern, wird man im Winter vor Kälte zittern. Septemberwetter warm und klar, verheißt ein gutes nächstes Jahr. Ist der September lind, ist der Winter ein Kind.
Oktober
Oktober rauh, Januar flau. Hält der Oktober das Laub, wirbelt zu Weihnachten Staub. Ist der Oktober warm und fein, kommt ein scharfer Winter hinterdrein. Ist der Oktober kalt, so macht er für's nächste Jahr dem Raupenfraß halt. Wenn die Bäume zweimal blühn, wird sich der Winter bis zum Mai hinziehn. Zu Ende Oktober Regen, bringt ein fruchtbar Jahr zuwegen. Fällt im Oktober das Laub sehr schnell, ist der Winter bald zur Stell'. Nichts kann mehr vor Raupen schützen, als Okobereis in Pfützen. Im Oktober der Nebel viel, bringt der Winter Flockenspiel.
November
Sitzt im November noch das Laub, wird der Winter hart, das glaub. Baumblüt` im November gar - noch nie ein gutes Zeichen war. Der rechte Bauer weiß es wohl, daß man im November wässern soll. Bring November Morgenrot, der Aussaat dann viel Schaden droht. Wenn's im November blitzt und kracht, im nächsten Jahr der Bauer lacht. November hell und klar, ist nicht übel für's nächste Jahr. Wenn der November regnet und frostet, dies leicht die Saat des Leben kostet. Im November Mist fahren, soll das Feld vor Mäusen bewahren.
Dezember
Herrscht im Advent recht strenge Kält, sie volle achtzehn Wochen anhält.
Im Dezember sollen Eisblumen blühn, Weihnachten sei nur auf dem Tische grün.
Dezember launisch und lind, der Winter ein Kind.
Die Erde muß ihr Bettuch haben, soll sie der Winterschlaf laben.
Dezember ohne Schnee tut erst im Märzen weh.
Wenn dunkel der Dezember war, dann rechne auf ein gutes Jahr.
Dezember mild, mit vielem Regen, ist für die Saat kein großer Segen.
Donnert's im Dezember gar, folgt viel Wind im nächsten Jahr.
Ist der Dezember rauh und kalt, kommt der Frühling auch schon bald.
Fließt im Dezember noch der Birkensaft, dann kriegt der Winter keine Kraft.